3 - Die Hubble-Konstante [ID:42354]
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Danke für die freundliche Einführung. Ihnen vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Das ist

jetzt ein Vortrag, der glaube ich zwei Jahre verspätet tatsächlich hier gehalten wird,

aber seither hat sich tatsächlich am Inhalt nicht sehr viel geändert. Ich möchte Ihnen heute was

über die sogenannte Hubble-Konstante erzählen. Sie haben mir gesehen, dass Sie sehen hier, dass ich

die Hubble-Konstante in Anführungszeichen setze, weil das tatsächlich keine Konstante ist,

sondern eigentlich formal betrachtet ein Hubble-Parameter, weil das Teil nämlich auf

Zeitskalen von Milliarden von Jahren zeitabhängig ist und nicht konstant. Aber ich werde trotzdem

den leicht falschen Begriff Hubble-Konstante durchweg versuchen zu verwenden. Was ich versuchen

möchte, Ihnen heute zu erklären ist, worum es sich eigentlich bei diesem Parameter handelt.

Wir werden deswegen sehen, dass wir uns relativ lang erstmal mit der Bestimmung von Entfernungen

im Universum beschäftigen werden müssen, um dann tatsächlich eine Beziehung herleiten

zu können zwischen der Entfernung von Quellen auf sehr, sehr großen kosmologischen Entfernungen

von Millionen von Lichtjahren und einer Geschwindigkeit, die auch keine wirkliche Geschwindigkeit ist.

Ich werde Ihnen also tatsächlich sehr viel erzählen müssen, erstmal über astronomische

Messmethoden, damit wir dann verstehen, was dieser Hubble-Parameter ist. Und wir werden

uns dann angucken, was die modernen Messungen dazu zeigen und auch, wo die Diskussionen

im Bereich dieses Parameters heutzutage liegen. Wir werden nämlich sehen, dass es zwei sehr

gute Messungen gibt, die aber statistisch voneinander um sehr viele Sigma abweichen.

Also eine dieser Messungen muss falsch sein, wir wissen aber nicht welche. Ich mache jetzt

also so ein bisschen einen Überblick über die Astronomie. Ich würde Sie bitten tatsächlich

im Zweifel, mich, wenn etwas unklar ist, einfach zu unterbrechen, wenn Sie das Gefühl haben,

dass das kurz erklärbar ist. Ich habe da kein Problem, wenn Sie mir hier reinplappern.

Ich werde dann glaube ich auch die Fragen wiederholen im Zweifel. Also sind Sie da

nicht schüchtern bitte. So, fangen wir mal an mit einem Ausflug an den Nachthimmel.

Wenn Sie an einen Ort gehen, der weniger Lichtverschmutzung hat als vielleicht dieser

Raum hier, dann sehen Sie am Himmel die Milchstraße und sehr viele Sterne. Und eine der großen

Fragen, die die Astronomie für tausende Jahre beschäftigt hatte, waren, wo sind eigentlich

die Sterne, wie weit sind die Sterne von uns entfernt. Wir wissen über diese Entfernungen

tatsächlich erst Bescheid seit ungefähr 200 Jahren, als nämlich Friedrich Wilhelm Bessel

die Entfernung, die erste wirkliche Entfernung eines Sterns bestimmt hat. Leute wussten

schon relativ früh, dass Objekte wie der Mond und auch die Planeten in einer finiten Entfernung

von uns sind. Wenn Sie den Mond zum Beispiel anschauen, dann ist es tatsächlich so, dass

der Mond nahe genug an der Erde dran ist mit 380.000 Kilometern, dass Sie den Unterschied

in der Mondposition sehen, wenn Sie im Süden von Deutschland und im Norden von Deutschland

den Mond beobachten. Wenn Sie tatsächlich vom Nordpol zum Südpol gehen, verschiebt sich

der Mond am Himmel in seiner sogenannten Parallaxe um fast zwei Grad. Also schon wirklich um

eine ziemlich große Strecke, weil der Mond einfach sehr nah dran ist. Und auch Planeten

haben Entfernungen, die man noch irgendwie sich zumindest mit einfachen Modellen visualisieren

kann. Die typische Entfernung zwischen der Sonne hier im Zentrum und der Erdbahn, es wird

eine astronomische Einheit genannt, das sind 150 Millionen Kilometer oder acht Lichtminuten.

Und die Entfernung bis raus zum Pluto, Uranus und so, das sind unter 100 astronomische Einheiten,

ganz grob betrachtet. Das heißt, wenn Sie sich ein Modell vorstellen, um das sich mal

zu visualisieren, in dem die Sonne ein Apfel wäre, dann wäre die Erde ein Stecknadelkopf

in knapp zehn Metern Entfernung und das gesamte Sonnensystem würde in den Bereich reinpassen,

vom Radius zwischen hier und im Südgelände ganz grob, also so eineinhalb Kilometer oder

so. Die Frage ist jetzt, wenn Sie sich so ein Modell vorstellen und nicht in einem Vortrag

von mir mal waren, wo ich Ihnen das schon mal erzählt habe, haben Sie eine Vorstellung,

wo der nächste Stern ist? Wo liegt der nächste Apfel? Schätzen Sie mal. Also ganz einfach,

Leute hauen sich da immer daneben. In München ist ein Vorschlag. Weit weg ist ein sehr

präziser Vorschlag. Ja, es ist tatsächlich zwischen München und Mond.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:04:35 Min

Aufnahmedatum

2022-05-19

Hochgeladen am

2022-05-26 16:58:04

Sprache

de-DE

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